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DAK-Arten = Ausnahmeerscheinungen
Sie sind die "highlights" eines jeden Ornithologen.
Der DAK (Deutsche Avifaunistische Kommission, früher DSK = Deutsche Seltenheitskommission) sollen die hier gezeigten Arten gemeldet werden.
Sie tauchen in Deutschland sehr selten als Einzelindividuen auf.
Die Brut- und Überwinterungsgebiete liegen außerhalb Mitteleuropas. Möglicherweise witterungsbedingt werden Einzelindividuen in unsere Breiten verschlagen.
Vier Arten wurden außerhalb des Wangerlandes beobachtet.
TEREKWASSERLÄUFER / Terek Sandpiper (Xenus cinereus)
Diese zur Familie der Schnepfenvögel gehörende Limikolenart brütet in der Taiga vom Osten des Baltikums bis nach Kamtschatka (Ostsibirien). Einige isolierte Bestände finden sich in Finnland, Lettland, Weißrussland und der Ukraine. In Mitteleuropa ist die Art ein Irrgast.
Das Bodennest wird in Sümpfen und Mooren, in Niederungen von Flüssen und an nährstoffarmen Seen angelegt. Brutbeginn ist Ende Mai, der Abzug setzt Anfang Juli ein. Überwinterungsgebiete liegen an den tropischen Küsten Afrikas, Südasiens und Australiens. Als Langstreckenzieher legt er dabei 12.000 km und mehr zurück.
Am auffälligsten ist der leicht nach oben gebogene Schnabel, allerdings nicht so stark wie beim Säbelschnäbler. Die Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Schnecken und anderen Wirbellosen. L 22-25 cm, S 38-40 cm
Der Terekwasserläufer gilt wie viele andere Schnepfenvögel auch als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukünftige Verbreitungsent-wicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet des Terekwasserläufers erheblich schrumpfen und sich nach Osten verschieben wird.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Terekwasserläufer
weitere Infos: https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/voegel-der-schweiz/terekwasserlaeufer
Info per Mail am 20.07.19 über die Anwesenheit der Seltenheit Bindenstrandläufer an der Pütte Alter Wapeler Groden südlich Diekmannshausen (Wesermarsch). Für eine Anfahrt am gleichen Tag war es schon zu spät, weshalb ich am 21. morgens hinfuhr. Bei meiner Ankunft standen dort schon gute 30 Ornis. Zunächst war an Fotos wegen der Entfernung nicht zu denken, doch flog der Vogel dann näher, um nach Nahrung zu suchen. Da haben alle Dusel gehabt.
BINDENSTRANDLÄUFER / Stilt Sandpiper (Calidris himantopus)
Diese Limikolenart hat ihre Heimat in Nordamerika und ist damit in Europa und erst recht in Deutschland eine Ausnahmeerscheinung. Sie sucht - oft mit Strandläufern vergesell-schaftet - gern auf Schlammflächen nach Nahrung, stochert aber auch in für Strand-läufer zu tiefem Flachwasser zusammen mit Wasserläufern und Kampfläufern nach derselben.
Der Bindenstrandläufer präferiert als Lebensraum die feuchte Tundra, kommt aber auch auf trockenerer Tundra (Victoriainsel) vor. Er ist ein Zugvogel, der im Winterhalbjahr nach Südamerika zieht.
Im PK ist der Brust-Bauch-Bereich kräftig gebändert.
ROSENSTAR / Rosy Starling (Sturnus roseus)
Der Rosenstar ist eine Vogelart aus der Familie der Stare. Seine Verbreitung erstreckt sich auf die Steppen, Halbwüsten und Wüsten Mittelasiens und Südosteuropas. Von der nordwestlichen Mongolei über Nordwest-China, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschi-kistan, Usbekistan und Turkmenistan bis Südrussland, Ukraine, Aserbaidschan und Armenien ist er zu finden. Unregelmäßige und seltene Bruten werden auch außerhalb dieses Areals beobachtet (Rumänien). Er überwintert hauptsächlich auf dem indischen Subkontinent.
In Mitteleuropa erscheint er in kleiner Zahl in Ungarn, in den übrigen Ländern sehr unregelmäßig, nach Westen hin immer seltener. Gefangenschaftsflüchtlinge sind nicht ganz auszuschließen, da der Rosenstar in geringer Zahl im Tierhandel angeboten wird.
Während der Brutzeit ernähren sich die Vögel hauptsächlich von Insekten, vorwiegend von Heuschrecken und Heupferden, und anderen schwärmenden Springschrecken. Nach dem Flüggewerden der Jungen besteht die Hauptnahrung überwiegend aus Trauben und Maulbeeren. Im Herbst und Winter frisst er auch Früchte, Nektar und Samen. Feldheuschrecken sind etwa 40 bis 50 Tage im Sommer flugunfähig und bilden damit eine hervorragende Nahrungsgrundlage für die Art.
Rosenstare nehmen ihre Beute fast ausschließlich vom Boden auf, selten kommt es auch vor, dass Heuschrecken im Flug erbeutet werden. Sie gelten als nützlich für viele ländliche Bevölkerungsschichten, da sie ihre Nahrung oft zwischen Weidevieh suchen und die gefürchteten Wanderheuschreckenschwärme dezimieren.
Quelle: Glutz von Blotzheim U., Bauer K., Handbuch der Vögel Mitteleuropas, CD-ROM, Bd. 13-III
Das Auftreten von Vogelarten ist dynamisch, sodass Häufigkeitseinstufungen regel-mäßig geprüft werden müssen. Die Meldeliste der DAK wird nach 2011 und 2015 turnusmäßig zum 01.01.2019 aktualisiert.
Wie bei der letzten Überarbeitung der
Meldeliste wird als Kriterium ein Schwellenwert von im Median mehr als 8 Nachweisen in den letzten 10 Jahren verwendet. Häufiger nachgewiesene Arten werden von der DAK-Liste gestrichen und in die
Obhut der Avifaunistischen Landeskommissionen übergeben – Beobachtungen dieser Arten sind also weiterhin einzeln zu dokumentieren!
Grundsätzlich von der Meldeliste gestrichen werden außerdem alle regelmäßigen Brutvogelarten. Zusätzlich können Arten gestrichen werden, die in den letzten 5 Jahren im Median mehr als 10 Nachweise
aufwiesen. Auf diese Weise lässt sich auf bedeutende kurzfristige Entwicklungen reagieren. Unter Berücksichtigung internatio-naler Entwicklungen (Bestandstrends, Zugmuster etc.) und der
Bestimmungs-schwierigkeit wird über eine Streichung dieser Arten im Einzelfall entschieden. Zum 01.01.2019 werden demnach von der DAK-Meldeliste bundesweit dokumentations-pflichtiger Arten
gestrichen: Sichler, Triel, Doppelschnepfe, Eismöwe, Zitronenstelze, Taigazilpzalp, Zwergammer.
Eine ausführliche Ausarbeitung und Publikation zu den Änderungen der DAK-Meldeliste erfolgt in „Seltene Vögel in Deutschland 2017“.
Quelle: https://www.dda-web.de/
GLEITAAR / Black-winged Kite (Elanus caeruleus)
Diese Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen ist in Mitteleuropa ein sehr seltener Ausnahmegast. Er tritt sicherlich noch seltener auf als ein Gänsegeier. Daher kann Wulf von Graefe nur Glück gewünscht werden, ihn entdeckt und fotografisch dokumentiert zu haben. Danke für die Genehmi-gung der Fotonutzung.
Das afrikanische Verbreitungsgebiet des Gleitaars liegt im Maghreb (Marok-ko, Algerien, Tunesien) und Ägypten, aber auch dem übrigen Afrika. Von Marokko aus hat sich die Art regional über die Iberische Halbinsel (E, P) ausgebreitet und kommt lokal in der Gegend von Soustons (F) vor.
Gleitaare sind vorwiegend Standvögel, bewohnen Halbwüsten, Savannen, offene Agrarlandschaften mit einzelnen Bäumen oder hohen Masten als Jagdansitz. Das Baumnest wird jedes Jahr neu errichtet.
Die Nahrung besteht aus Kleinsäugern, Kleinvögeln, Eidechsen, Insekten.
L 31-36 cm, S 76-88 cm
NONNENSTEINSCHMÄTZER / Pied Wheatear
(Oenanthe pleschanka)
Ausnahmeerscheinung in Deutschland, daher der DAK zu melden;
im Internet ist kaum etwas über die Art zu finden.
"Steinschmätzer sind eine Singvogelgattung aus der Familie der Fliegenschnäpper.
Verbreitet sind sie in Eurasien und Afrika; der "echte" Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) kommt außerdem auch in Alaska und Kanada vor.
Steinschmätzer sind insektenfressende Vögel des offenen Geländes. Viele der Arten sind an ein Leben in Wüsten oder Halbwüsten angepasst. Ihre Nester bauen sie in Felsspalten oder verlassenen Tierbauen. Die nördlichen Arten sind Zugvögel, die in Afrika überwintern. Bei vielen Arten gibt es starke geschlechtsspezifische und jahreszeitliche Unterschiede in der Färbung des Gefieders."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinschmätzer_(Gattung)
Das Brutgebiet des Nonnensteinschmätzers erstreckt sich vom Schwarzen über das Kaspische Meer weiter nach Osten. Die westlichsten Brutvorkommen sind in Bulgarien und Rumänien zu finden. Die Überwinterung erfolgt in Ostafrika. Gebrütet wird "an Felshängen mit niedriger Vegetation, auf Hochplateaus mit felsreichen Matten, manchmal bei kargen Weiden oder Feldern." L 14-16,5 cm
Quelle: Svensson et al.; Der Kosmos Vogelführer, 2. Aufl. 2011, S. 284
POLARBIRKENZEISIG / Arctic Redpoll (Carduelis hornemanni)
Die Art ist eine seltene Erscheinung in Mitteleuropa. Sie brütet im hohen Norden Skandinaviens und Russlands, wo die meisten auch den Winter verbringen. Die Brut erfolgt in Weiden und niedrigen, offenen Birken-wäldern in und nahe der Tundra.
Eine südliche Winterwanderung einiger Individuen innerhalb Skandinaviens mit der Birkenzeisigunterart Carduelis flammea flammea (Taigabirken-zeisig) ist bekannt. L 12-14 cm
Individuum wurde am 05.11.2016 bei Hor beringt entlassen.
2. Ind. am 05.11.2017 bei Hor beringt entlassen, genau ein Jahr später
DUNKELLAUBSÄNGER / Dusky Warbler (Phylloscopus fuscatus)
Diese monotypische Art aus der Gattung der Laubsänger, einer Gattung kleiner und schlanker Singvögel aus der Familie der Grasmückenartigen, brütet in Sibirien. In Europa ist sie ein seltener, in neuer Zeit im Ost- und Nordseebereich aber alljährlicher Ausnahmegast.
Die Brut erfolgt in Weiden und anderem Gebüsch auf Taigamooren oder Feuchtwiesen, immer auf feuchtem Untergrund. Die Überwinterung erfolgt normal in Südostasien. Gastvögel halten sich bei uns meist in Stauden und Gestrüpp in offenen Lebensräumen auf, besonders gern in Wassernähe.
L 10,5-12 cm
SPERBEREULE / Northern Hawk-Owl (Surnia ulula)
Durch Mails im November 2013 auf die Eule aufmerksam geworden fuhren Hans Uhlmann und ich am 13.11.13 nach Gristede (Ammerland). Dort konnten auch wir zusammen mit anderen Hobby-Ornithologen den Vogel mitten in einem Wohngebiet beobachten.
Das Auftauchen dieser Eulenart - ähnlich groß wie die Waldohreule - ist in Mitteleuropa sehr selten, denn sie bewohnt die nördlichen Nadelwälder (Taiga) der Nordhalbkugel, also von Skandinavien über Russland bis nach Nordamerika. Sie gehört mit zu den am Tage und in der Dämmerung aktiven Eulen wie dies auch für die Sumpfohreule gilt.
L 35-43 cm, S 69-82 cm
BRAUNER SICHLER / Glossy Ibis (Plegadis falcinellus)
In der Systematik gehören Sichler in die Ordnung der Schreitvögel, die drei Familien beinhaltet: die Reiher, die Störche und die Familie der Ibisse und Löffler, Unterfamilie Ibisse.
Der Braune Sichler ist eine weltweit verbreitete Art, hat seinen Ursprung aber wohl in Europa. Hier brüten sie hauptsächlich in Südosteuropa, meist in Kolonien im Schilf oder auf Büschen in Sümpfen oder flachen, vege-tationsreichen Gewässern. Die Überwinterung erfolgt im Mittelmeergebiet und dem tropischen Afrika.
Wie es die 2-3 Exemplare nach Ostfriesland verschlagen hat, ist nicht bekannt.
L 55-65 cm, S 88-105 cm (31.05.2016, Polder Holter Hammrich)
BUSCHROHRSÄNGER / Blyth's Reed Warbler
(Acrocephalus dumetorum)
Am 19.09. ging dem Beringerteam um Micha A. Neumann ein K1-Vogel dieser Art bei Horumersiel ins Netz, wurde beringt und entlassen.
Die Art "ist ein Singvogel aus der Gattung der Rohrsänger und der Familie der Rohrsängerartigen. Der Buschrohrsänger ist in Mitteleuropa eine sehr seltene Ausnahmeerscheinung." Er "ist optisch kaum vom Teich- oder Sumpfrohrsänger zu unterscheiden." (Quelle: WIKIPEDIA) Doch die Beringer sind notwendigerweise Spezialisten, wobei Erfahrung und entsprechende Literatur dazukommen.
Unterscheidungsmerkmal 1: gräulich braune Oberseite (s.o.) (nach SVENSSON)
Unterscheidungsmerkmal 2 - 6 (s.u.)
"Sein Verbreitungsgebiet reicht in der westlichsten Ausdehnung vom Süden Finnlands und dem Baltikum nach Osten. Im Nordosten Polens sowie ganz Weißrussland ist er anzutreffen. Die südliche Verbreitungsgrenze verläuft vom äußersten Norden der Ukraine über Russland, Kasachstan, Turk-menistan, Usbekistan, Iran und Tadschikistan bis Nepal, Sri Lanka und Afghanistan. Die Überwinterungsgebiete liegen in Indien. Der Buschrohr-sänger brütet in buschreicher Landschaft. Aber auch auf Lichtungen in Laubwäldern oder in flussnahen Gebüschen ist er anzutreffen. Schilfgebiete mit stehendem Wasser werden gemieden." (Quelle: WIKIPEDIA) L 12,5-14 cm
EISMÖWE / Glaucous Gull (Larus hyperboreus)
Eismöwen sind hochnordische Vögel, die die Küsten der subpolaren Zone - Übergang zwischen der polaren und der gemäßigten Klimazone - sowie die Polargebiete der Arktis bewohnen. Die Art zählt mit zu den Großmöwen wie auch Silber-, Herings- und Mantelmöwe. Alle Großmöwen gehören zu den Vierjahres-Möwen, d.h. im 4. Kalenderjahr werden sie adult (voll ausge-bildetes Altersgefieder).
Das am 29.02.2016 fotografierte Individuum weist das Gefieder des 2. Winters auf, ist also ein K3 (am 31.12.15 noch ein K2). Typisch für die Eismöwe, aber auch für ihre etwas kleinere Verwandte, die Polarmöwe, sind die rein weißen Handschwingen (Flügelspitzen). Bei Eismöwen ragen die Flügelspitzen nur wenig über das Schwanzende hinaus. Zudem hat der Schnabel eine den Beinen ähnliche Färbung. L 62-70 cm, S 140-160 cm
Die Brut erfolgt an Steilküsten und Inseln, selten an Stränden oft in der Nähe von Brutkolonien anderer arktischer Vogelarten, deren Eier und Jungvögel den Eismöwen als Nahrung dienen. Zum Nahrungsspektrum gehören aber auch Fische und andere Meerestiere, außerhalb der Brutzeit auch Aas und Abfälle.
Die Überwinterung erfolgt an eisfreien Gewässern südlich ihres Verbreitungsgebietes. Dazu gehören - auf Europa bezogen - Island, die Küsten Großbritanniens und Skandinaviens. Nur gelegentlich - vor allem bei wetterbedingten Einflügen - treten einzelne Eismöwen in der gemäßigten Zone auf.
TRIEL / Eurasian Stone-curlew (Borhinus oedicnemus)
Dieser adulte Triel wurde von den zwei Wasser-/ Watvogel-Zählern im Gebiet des Elisabethgroden am 04.06.2015 entdeckt. Da sie keine Möglichkeit der fotografischen Dokumentation hatten, wurde ich gebeten, diese noch zu versuchen. Nach einer guten halben Stunde konnte er entdeckt und die Beobachtung vom frühen Nachmittag fotografisch dokumentiert werden. Der Vogel hielt sich zumindest bis zum 08. dort auf.
Triele sind Bewohner trockener, steiniger Gebiete mit nur geringer oder sehr niedriger Vegetation. In Europa sind das vor allem Brachland, Küstendünen, sandige, sehr lichte Wälder, Trockenrasengebiete sowie Kies- und Schotterbänke an Flussufern. In zunehmendem Maße weicht die Art auf Sekundärlebensräume (Schottergruben, Truppenübungsplätze, aufgelassene Tagebaugebiete) aus. Gelegentlich werden auch landwirt-schaftlich genutzte Flächen besiedelt.
L 38-45 cm, S 76-88 cm Kategorie 0 / 0
Triele bilden eine eigene Familie in der Ordnung der Regenpfeiferartigen. Die Nominatform (s.o.) brütet in W- und SW-Europa über Süditalien, Kreta, Zypern bis ins Schwarzmeergebiet und Anatolien (Türkei). Der Großteil D's sowie Skandinavien mit DK und das Baltikum wurden nicht besiedelt.
ROSAFLAMINGO / Greater Flamingo (Phoenicopterus ruber)
In der Systematik gibt es die Ordnung der Flamingos mit nur einer Familie, den Flamingos. Die einzige echte europäische Art ist die oben genannte. Als Gefangenschaftsflüchtlinge sind eher selten der Zwerg-, der Kuba- und der Chileflamingo zu entdecken.
Das von Bianca und Andreas Michalik am 09.07.16 entdeckte Individuum konnte auf deren Info hin am 10.07. erneut gesichtet werden. Mit der Flut wurde es immer dichter Richtung Lahnungen gedrängt, so dass sich kurz vor HW annehmbare Fotos schießen ließen.
Dieser unberingte Rosaflamingo ist ein K2. "Jungvögel und subadulte Vögel unterscheiden sich durch eine Reihe von Merkmalen von den ausgewach-senen Vögeln. Jungvögel haben schwarze oder graue Beine, erst ab dem 20. Lebensmonat zeigen sich erstmals rosafarbene Töne auf den Beinen. Ein ähnliches Altersmerkmal ist die Schnabelbasis. Bis zum Alter von 15 Monaten ist diese frei, ab ca. dem 35. Lebensmonat ist sie blassrosa, ab dem 40. Lebensmonat kräftig rosa." (WIKIPEDIA);
L 120-145 cm (ohne 40-50 cm überstehende Beine), S 140-70 cm
Rosaflamingos sind aus der Camargue (F) bekannt, wo sie auch brüten. In D gibt es kleine Brutkolonien. Die nördlichste befindet sich im Zwillbrocker Venn / NRW dicht an der Grenze zu NL.
Dazu der Link https://de.wikipedia.org/wiki/Zwillbrocker_Venn
Im Venn (= Moor) können mit Glück auch die anderen drei genannten Flamingo-Arten beobachtet werden.
GÄNSEGEIER / Griffon Vulture (Gyps fulvus)
(seit 2015 nicht mehr der DAK zu melden)
„Der Himmel schien sich zu verdunkeln.“ So beschrieb Enno Bauer (Friederikensiel) das Erscheinen des Gänsegeiers gegen 07:00 Uhr am 10.08.2012 beim Betriebshof der Gemeinde in Schillig. Nach dem Anruf fuhr ich sofort hin und konnte einige Fotos „schießen“.
Das Individuum ist ein noch nicht voll ausgefärbter Vogel, was sich an der hellbraunen Halskrause aus schmalen, lanzettähnlichen Federn erkennen lässt. Altvögel haben eine lockere, weiße Halskrause aus Flaumfedern. Außerdem weisen der noch nicht voll hellbraun gefärbte Rumpf sowie der dunkel hornfarbene Schnabel darauf hin. Ab dem 6. bis 7. Lebensjahr haben Gänsegeier das Altvogelgefieder. Das Tier kann also 2 bis 5 Jahre alt sein. L 95-110 cm, S 230-265 cm Kategorie 0 / -
Der Gänsegeier zählt zu den großen Altweltgeiern, die Geschlechter sind gleich gefärbt. Ihr Lebensraum liegt in den Bergregionen des Mittelmeer-raumes. Dies ist auch ihr nördlichster Verbreitungsraum. In den öster-reichischen Alpen gibt es einige Brutpaare. 90% des europäischen Gänsegeierbestandes lebt in Spanien. In Südfrankreich kommen sie im Zentralmassiv vor. Im nördlichen Mitteleuropa sind sie eine Ausnahme-erscheinung. Allerdings sollen Jungvögel und immature Individuen als Teilzieher in den Alpen übersommern. Altvögel sind Standvögel.
Gänsegeier sind sehr gesellig und brüten meist in Kolonien, die mehr als 20 Brutpaare umfassen können. Die Nester werden in Felswänden auf Bändern unter Überhängen oder in nach vorn offenen Nischen und Höhlen gebaut. Die Nahrung besteht ausschließlich aus frischem oder bereits verwesendem Aas. Und das ist das Problem für diesen und natürlich andere Geier, die sich so weit nördlich ihrer eigentlichen Heimat aufhalten. Tierkadaver müssen schnellstmöglich aus der freien Landschaft wegen evt. Seuchen-gefahr beseitigt werden. Auch in Spanien galt und griff diese EU-Verordnung (VO(EG)Nr. 1069/2009), so dass die Vögel dort Probleme beim Finden von Nahrung hatten. Wie viel mehr dann erst im nördlichen Mitteleuropa. Denn Aas fällt fast ausschließlich durch verendete Nutztiere an. Seit 2011 gilt in Spanien eine Ausnahmeregelung, die es den Vieh-haltern erlaubt, tote Tiere aus extensiver Weidehaltung in ausgewiesenen Schutzzonen in der Landschaft zu belassen.
In Afrika sind die dort vorkommenden Geierarten DIE Gesundheitspolizei und von Aas ausgehende Seuchen wohl eher selten. Im EU-Europa haben die Brüsseler Bürokraten durch die Ausnahmeregelung den Gänsegeiern ein Überleben in ihrem nördlichsten Brutgebiet ermöglicht.
Eine Beringung oder Markierung war bei dem Vogel nicht erkennbar. Weitere Infos zum Erscheinen von Gänsegeiern in Deutschland Links
JUNGFERNKRANICH / Demoiselle Crane (Grus virgo)
Durch Mail auf den Vogel aufmerksam geworden konnte ich ihn am 12.08.2014 an der Kleientnahmepütte "Alter Wapeler Groden" (bei Diekmannshausen) sichten und dokumentieren. Ringe oder andere Merkmale waren für diverse Beobachter nicht sichtbar, doch ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass es sich um einen Gefangen-schaftsflüchtling handelt. Der Vogel ist weit herumgekommen. In D wurde er zunächst auf der Hallig Hooge gesichtet, bis er am Jadebusen auftauchte.
Zuvor war der nachweislich selbe Vogel in Mittelschweden u. Südnorwegen beobachtet worden.
Bei der Abgabe eines verletzten Wanderfalken konnte ich einen Jungfernkranich in der Wildtierauffangstation in Rastede sehen. Laut Aussage des Leiters, Klaus Meyer, hatte der bei Norden / Norddeich einen Unfall und wurde von dort zur Station gebracht. Es soll sich um den oben beschriebenen Vogel handeln.
Das Verbreitungsgebiet der Art liegt in den Steppen- und Wüstenzonen Südosteuropas über Zentralasien bis in den Nordwesten der Mongolei und den Nordosten Chinas. Die Überwinterung erfolgt in Afrika.
L 85-100 cm (Körper 47-55 cm), S 155-180 cm
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