wangerland-birding
wangerland-birding

Naturschutz im Wangerland?

Die Führungsebenen der Gemeindeverwaltung zeigen mal wieder, was sie vom Naturschutz halten: fast nichts. Reden, ankündigen: JA, danach handeln: NEIN!

Hooksiel Freizeitgelände West: Damit max. 4 Personen von der Bank auf dem Hügelchen einen freien Blick auf den Segelhafen haben, wurden an die 30 Bäume platt gemacht. Hfftl. treiben sie neu aus, denn - hallo Gemeinde! - Pflanzen erzeugen Sauerstoff und binden Kohlendioxid (CO2).

Hooksiel Freizeitgelände W: WTG-Marina (o.)

und Parkplatz 1

radikaler Rückschnitt bzw. Fällung, damit die Buschmopeds endlich wieder etwas zu tun hatten.

 

 

 

Fotos (3): 10.03.2019

In der 6./7. KW 2019 fast vollständig platt gemachter Gehölzstreifen am W'meer/ Badebereich. Argumentiert wird in diesem Fall mit dem "Totschlag"argument Verkehrs-sicherungspflicht.

 

Foto: 08.03.2019

Insektenschutz ad hoc!

Nicht vorhandenen Schutz unserer Insekten habe ich schon in 2017 zu einem mir wichtigen Thema gemacht.

Die Studie über den Rückgang der Fluginsekten  (hier) um über 75%, bundesweit in den Medien bekannt gegeben, führt endlich zum Umdenken in der Politik und hoffentlich vielen anderen Bereichen, besonders der Landwirtschaft und den Gartenbesitzern.

Der Landkreis Friesland hat im März '18 bis zu 15.000 € für das Anlegen von Blüh-streifen bereit gestellt. Im Vergleich mit dem Gesamthaushalt ist dies ein Tropfen in einem 10-L-Eimer. Lobenswert: Besser wenig als gar nichts.

Auch in der Gemeinde Wangerland wird nun etwas mehr für die Insekten getan außer der Anlage von einjährigen Blühstreifen. Am NO-Ufer des W'meeres soll eine mehr-jährige Blühwiese entstehen. Dies ist wirklich positiv, denn nur mehrjährige Blüh-flächen bringen nachhaltigen Nutzen für die Insekten.

Von den durch die Gemeinde Wanger-land mit gutem Willen angelegten Blüh-wiesen/-streifen für die Insektenwelt ist u.a. durch die Trockenheit nichts zu finden.

Foto: li. 20.04., re. 23.07.2018

Es stellt sich mir allerdings die Frage, warum Landwirte es geschafft haben, Blühflächen unterschiedlicher Größe zum Blühen zu bringen und dies auf ganz freiwilliger Basis. Haben sie einfach nur gehandelt statt zu reden?

Foto: 24.07.2018, bei Friederikensiel

Oder haben sie wertvolle Zeit nicht damit vergeudet, dass sie 2-4 Wochen auf kostenloses Saatgut  des Landkreises gewartet, sondern in die eigene Tasche gegriffen und gesät haben?

Foto. 28.07.18, Grimmens

Auf einer Fläche am Ortseingang von Hohen-kirchen (Foto), gut geeignet für eine Blüh-wiese, wird nur ein einjähriger Blühstreifen entstehen. Begründung: Gäste sollen sehen, dass etwas für die Insekten getan wird. Ein positiver Eindruck soll hervorgerufen werden. Bei einer Blühwiese lässt sich dies erst nach längerer Zeit erkennen. Hat die Kommunal-verwaltung nicht verstanden, worauf es ankommt? NACHHALTIGKEIT ist das Schlagwort der Stunde. Mal sehen, ob es den Blühstreifen in 2019 ohne Fördergelder wieder gibt.

Rechts entlang des Zaunes gab es einen 10 -15 m breiten Gehölzstreifen mit Bäumen und Früchte tragenden Büschen. Es war ein idealer Rastplatz für viele Zugvögel, die über die offene Nordsee kommend hier Schutz und Nahrung fanden. Die WTG musste auf Anordnung des III. Oldenburgischen Deichbandes den Streifen entfernen lassen. Begründung: Deichschutz! Dieser geht über Natur-schutz, womit ich als lebenslanger Küstenbewohner konform gehe. Bäume können, sofern sie bei einer Sturmflut entwurzelt werden, die Grasnarbe des Deiches beschä-digen. Dann ist der Deich nicht mehr sicher. Das darf nicht passieren. Doch bei Büschen scheint mir das nicht der Fall zu sein. Ein dahin gehender Vorschlag, nur die Bäume zu "entnehmen", fand bei der WTG ein positives Echo, doch der Deichband bestand auf der Radikallösung.          Foto: 14.02.2018, Hor

Nach Aussage (2017) des Bürgermeisters der Gemeinde wurde/wird einiges für die Natur bzw. den Naturschutz getan. Dabei nannte er das Anlegen von Wildblumen-beeten (s.u.), den Bau einer Storchennisthilfe  und eines Beobachtungsstandes   als Beispiele. Jeder möge selbst beurteilen, ob dem so ist.

Im Januar 2018 wurden entlang der Bäderstraße (Hooksiel) in einem 1250 m langen Abschnitt (Tanke bis zur Zufahrt Campingplatz) entlang des Fuß-/Radweges Bäume gefällt. Eine Zählung durch eine Hooksielerin am 02.02. ergab die erschreckende Anzahl: >158 Bäume (Durchmesser von knapp unter 10 bis über 50 cm) wurden "dem Bestand entnommen", wie es beschöni-gend heißt. Krass ausgedrückt wurden sie getötet, denn Pflanzen sind auch Lebewesen. Damit die "Entnahme" nicht so auffällig ist, werden die Stümpfe jetzt gefräst.

an der Bäderstraße Hooksiel

Eine Regel, anhand derer die Bäume gefällt wurden, lässt sich nicht erkennen. Denn dort, wo der Weg durch Baumwurzeln beschädigt wurde, sind die Verursacher oft stehen geblieben.

Auf Nachfrage im zuständigen Ausschuss bekam ich diese Antworten vom BM:

1. öffentlicher Baumsachverständiger befand die gefällten Exemplare als krank/morsch (Verkehrs-sicherungspflicht); 2. Fuß-/Radweg beschädigt (Verursacher weg); 3. Sturmschäden (Verkehrssicherungspflicht); 4. Winter = Fällzeit

Jeder mag sich selbst ein Bild von der Stichhaltigkeit der Antworten machen.

Wildblumenbeet Hoh (~50 qm) in 2017

besitzt eher Alibifunktion, weitere zwei Beete in gesamter Gemeinde; Gras mit wöchentlicher Mahd ist einfacher und vor allem ordentlicher! Auch billiger?

radikaler Rückschnitt der Sträucher in Hor -Großer Parkplatz; evtl. zur Grabenreini-gung nötig, aber hier fehlt Insekten u.a. Deckung, Nahrung, Fortpflanzungsstätte.

Warum wird nicht in Abschnitten gearbei-tet?

Sielacht / Entwässerungsverband vs. Naturschutz

Fällung von 10 Kopfweiden am Wangersiel/Hor; gerechterweise ist zu sagen, dass 5 Bäume angefault waren (u.r.). Daher war deren Fällen im Rahmen der Verkehrssicherungs-pflicht nötig. Mögliche Antworten, warum auch die 5 anderen entfernt wurden, die anhand des Stumpfes gesund erscheinen: unschöner Anblick, waren auch krank/alt, schweres Gerät war vor Ort usw.  Ob wohl neue Bäume gepflanzt werden?

Aktualisiert am:

01.10.2023

wangerland-birding

Volker K. Prueter

Mozartstr. 6

26434 Hohenkirchen

Kontakt

Tel. 04463 1217

0151 2878 9608

info@wangerland-birding.de

Beratung zu Naturschutzthemen

NABU-Infohotline 

030 284 984 6000

Mo - Fr   9-16 Uhr

Basiswissen für ehrenamtliche Mitarbeit

im Naturschutz

NABU-Lernplattform https://nabu-wissen.de/

Druckversion | Sitemap
© wangerland-birding