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13.10.2020 = Tag der Besonderheiten für das Beringerteam Andreas Michalik, Meike Teten und Ken Wilson.

Blauschwanz 1 , Goldhähnchen-Laubsänger 1 (re.) + Gelbbrauen-Laubsänger 1 - Hor, beringt entlassen; die 3 Arten haben ihre Heimat in der Taiga Asiens.

Waldpieper, beringt entlassen

Brut in offener Taiga Sibiriens u. im äußer-sten Nordosteuropa, Überwinterung in Süd-asien; alljährlicher seltener Herbstgast (oft Okt.) im westlichen Europa

Beringer/Foto: Andreas Michalik, 07.10.2018, Hor

Beim Zugvogelmonitoring ins Japan-Netz geflogen: Braunkehlchen K1

1. Braunkehlchen überhaupt seit Beginn der Beringung in Hor

 

 

Foto: Micha A. Neumann, 16.09.2018, Hor

In 2018 musste die Beringung im Rahmen des IMS ausfallen. Mitte Februar '18 wurden entlang des Zaunes alle Büsche/ Bäume, in denen die Fangnetze sonst standen, gemulcht (Foto). Dies erfolgte mit der Begründung Deich-schutz und war mit dem III. Oldenburger Deichband nicht verhandelbar. Ob und wann in einem gewissen Abstand zum Deichfuß erneut Anpflanzungen erfolgen bleibt abzuwarten. Persönlich habe ich nicht viel Hoffnung.

3x Birkenzeisig!!! Foto/(C) Andreas Michalik

Glück hatten die Beringer A. und B. Michalik u.a. am 06.10.2017. In einer  Kontroll-runde waren drei unterschiedliche Birkenzeisige in den Netzen: Taiga-Bz (Carduelis flammea flammea), Alpen-Bz (C. fl. cabaret) und Polar-Bz (C. hornemanni). Letztere Art kommt nur selten bis nach Mitteleuropa und soll daher der DAK gemeldet werden.

Näheres

Beringerteam am 02.05.2013

Integriertes Monitoring von Singvögeln / Zugvogelmonitoring

 

Seit gut 110 Jahren werden Vögel zu Forschungszwecken beringt. So lassen sich mit Hilfe der Rückmeldungen (Ringfunde) Daten über den Vogelzug gewinnen. Auf diesen Daten basiert das Wissen, dass es z.B. zwei Haupt-Zugrouten gibt: eine westliche über die Iberische Halbinsel und Gibraltar nach Westafrika und weiter sowie eine östliche über die Türkei, den Nahen Osten (Libanon, Israel) nach Ostafrika und weiter. Diese beiden Zugrouten werden besonders von den Segelfliegern genutzt, denn sie benötigen die Thermik (aufsteigende Warmluft) zum Vorankommen. Die ist über dem Mittelmeer nicht vorhanden. Bekanntestes Beispiel dafür dürfte der Weiß-storch sein.

Segelflieger

Kraniche beim Ausnutzen der Thermik,

um sich in die Höhe zu schrauben

(20.10.2010, Bahrenborstel)

Es gibt aber auch die Breitfront-Zieher, zu denen viele Singvögel gehören. Sie fliegen u.a. über Italien an die nordafrikanische Küste. Gerade auf diese wird in den Mittelmeer-Anrainerstaaten auf die verschiedenste Art und Weise Jagd gemacht. Dies betrifft nicht nur die nordafrikanischen Staaten, hier besonders Ägypten, sondern auch angeblich hochzivilisierte EU-Mit-gliedsstaaten wie Frankreich, Spanien, Italien und Malta, um nur die Schlimmsten zu nennen.

 

Moderne Methoden zur Erforschung des Zugverhaltens von Vögeln werden eingesetzt (GPS, Geolokatoren), doch sind die Geräte teuer und es können immer nur Einzelvögel untersucht werden. Um Aussagen über die Population (Anzahl der Vögel einer Art) zu treffen sind sie nicht geeignet. Hierfür ist die klassische Beringung immer noch der wesentlichste Aspekt. Dabei können erste Ergebnisse schon erzielt werden, wenn der Vogel beringt wird.

Der Anteil junger Vögel gibt Aufschluss über den Bruterfolg. Während bei Gänsen und Schwänen dies im Gelände erfasst und dadurch der Bruterfolg ermittelt wird, ist bei Singvögeln hierfür der Fang notwendig. Durch die Beringung kann dann der Vogel nicht nur im Überwinterungsgebiet wiedererkannt werden, sondern wird mit etwas Glück auch jedes Jahr im Brutgebiet erneut gefunden. Neben Registrierungen des Höchstalters kann ganz allgemein die Überlebensrate bestimmt werden. Während bei Vogelzählungen die Bestandsentwicklung dokumentiert wird, kann durch Beringung die Ursache besser detektiert werden. Liegt ein Bestands-rückgang an geringem Bruterfolg (=geringer Jungvogelanteil) oder an hoher Sterblichkeit der Altvögel (geringe Überlebensrate)? Um diese für den Naturschutz ganz wichtigen Daten zu ermitteln, wurde von den Vogelwarten ein Programm entwickelt, das in ganz Deutschland nach streng standardisierten Regeln Singvögel erfasst:

>Integriertes Monitoring von Singvögeln<, kurz IMS.

 

Seit 2006 findet dieses Programm auch in Horumersiel statt. Beim IMS werden über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren in der Zeit von Mai bis August einmal pro Dekade an immer denselben Standorten Japannetze für sechs Stunden ab Sonnenaufgang aufgestellt.

In den Monaten September bis November wird beim Zugvogel-monitoring nach ähnlichem Schema verfahren. Der Unterschied ist, dass die Beringer an so vielen Tagen, wie sie Zeit haben und das Wetter mitspielt, fangen und beringen können.

Die Größe der Beringungsteams ist unterschiedlich.  Immer ist mindestens ein erfahrener Beringer vor Ort. Ca. 1/2 Stunde vor Sonnenaufgang werden die Netze fängig gestellt. Alle 1/2 Stunde erfolgt ein Rundgang, bei viel Flugbetrieb auch in kürzeren Abständen.

Nach der Befreiung aus den durch-nummerierten Netzen kommt jeder Vogel in einen Stoffbeutel, in dem sie sich nicht verletzen können. Dabei ist es wichtig zu behalten, welcher Vogel aus welchem Netz stammt, was bei einer großen Zahl von Fängen nicht ganz ohne ist.

02.05.2013, 05:50 h

Am "Arbeitsplatz" wird der Fang dann zügig fachgerecht abgearbeitet:

Datum, Uhrzeit, Netznummer, Art, Alter, Geschlecht; darauf folgen Beringung, Messung der Flügellänge und Wiegen. Der Ring kommt immer ans rechte Bein, hier eine Dorngras-

mücke.

"aktenkundiges" Männchen der Mönchsgrasmücke

(02.05.2013, 06.31 h)

"Was mag dieser Teichrohrsänger auf die Waage bringen?"

(11.06.2013)

Seit 2008 wurden an der Fangstelle Horumersiel 22341 Individuen von 95 Arten gefangen und beringt. Viele davon fallen unter die in >Zugvögel< und >Jahresvögel< vorgestellten. Andere sind AKNB- oder DAK-Arten und dort zu finden. Einige dort nicht aufgeführte Arten seien hier noch gezeigt. Ihnen bietet das Wangerland nicht die notwendigen Habitate. Genaueres zu den Fängen lässt sich nachlesen unter

http://www.trektellen.org/site/yeartotals/287/2017

Foto: Kim Stey/ Sommergoldhähnchen (li.) und Wintergoldhähnchen

Sommergoldhähnchen / Common Firecrest   -Regulus ignicapilla-

Brut in Mittel-, West- u. Südeuropa in Laub- u. Mischwäldern, Vögel aus Mitteleuropa überwintern in Südeuropa   L 9-10 cm              (23.09.2014)

Foto/(C) Micha A. Neumann

Trauerschnäpper / European Pied Flycatcher     -Ficedula hypoleuca-     M

Brut in Mittel-, Nord- u. Osteuropa, regional auch Britische Inseln u. SW-europa in Parks, offenen Laub- u. Mischwäldern, bevorzugt in insekten-reichen offenen Eichenwäldern; Überwinterung in Westafrika    L 12-13,5 cm    (05.05.2016)

Foto/(C) V.K.Prueter

Trauerschnäpper W

(24.08.2013)

Foto/(C) V.K.Prueter

Feldschwirl / Common Grasshopper Warbler  

-Locustella naevia-

Brut in Mittel-, Ost-, West- sowie südliches Nordeuropa in Gelände mit niedriger, dichter Vegetation; Über-winterung wohl im tropischen Afrika   L 12,5-13,5 cm          (11.06.2013)

Foto/(C) Micha A. Neumann

Beutelmeise / Eurasian Penduline Tit

-Remiz pendulinus-   (hier K1-Exemplar)

Brut in Mittel- u. Osteuropa sowie weiten Teilen Südeuropas in Laubbäumen mit lang herabhängenden Zweigen an Gewässern in kunstvollen beutelförmigen Nestern

L 10-11,5 cm      (20.07.2014)

 

Diese Art, eine Dohle, geht sehr selten ins Netz.

(17.09.2017)

 

Foto/(C) Bianca Michalik

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Aktualisiert am:

19.03.2024

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