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Umweltschutz
Zwischen Natur- und Umweltschutz besteht eigentlich kein echter Unterschied.
Bodenreport:
Vielfältiges Bodenleben - Grundlage für Naturschutz und nachhaltige Landwirtschaft
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat erstmals einen umfassenden Bodenreport zur biologischen Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten Böden veröffentlicht. Zwar ist bislang lediglich ein Bruchteil der Arten in Böden wissenschaftlich erfasst, deren Ökosystem-leistungen sind für Landwirtschaft und Natur jedoch essenziell. Der Report beschreibt die Bedeutung des Bodenlebens, fasst Kenntnisse zu dessen Zustand und Gefährdung zusammen und stellt Maßnahmen vor, wie das natürliche Bodenleben gezielt gefördert werden kann. Dabei wird unter anderem auf rechtliche Grundlagen, Verpflichtungen der Politik sowie Werkzeuge zur Förderung und Finanzierung eingegangen.
Quelle: BfN PM v. 18.01.2021
Aktueller 7. Nährstoffbericht 2018/19 - Bauern düngen noch zu viel
Niedersachsens Bauern setzen immer noch deutlich mehr Dünger ein als nötig. Der Stickstoff-Überschuss ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2017/18) zwar von knapp 50.000 auf knapp 31.000 Tonnen zurück, ein kleiner Erfolg, doch immer noch eine große Menge an zuviel ausgebrachtem Stickstoff, den die Pflanzen nicht aufnehmen können.
Der Phosphat-Überschuss ist hingegen noch gestiegen: von 24.000 auf 33.000 Tonnen in 2018/19. Diese Zahlen basieren auf der 2017 novellierten Düngeverordnung.
Als Negativ-Beispiele stechen die Landkreise Oldenburg, Cloppenburg, Vechta, Grafschaft Bentheim und Rotenburg (Wümme) mit >170 kg Stickstoff/ha heraus, Emsland und Ammerland liegen nun gerade darunter. Durch die hohe Tierdichte in NI fallen 47 Millionen Tonnen Dung pro Jahr an.
Um die Überschüsse zu senken, könnten die Bauern mit einer besseren Verteilung des Düngers über das Land, weniger Tieren und nährstoffreduziertem Futter reagieren, so der Landwirtschaftskammerpräsident g. Schwetje.
Quelle: NWZ 2020-02-29, S. 5
31.000 t N = 31.000.000 kg ; 33.000 t P = 33.000.000 kg: Das sind enorme Über-schüsse! Da kann ich die Proteste der Landwirte gegen eine noch weiter verschärfte DüngeVO nicht verstehen. Nachvollziehbar wäre nur der Protest gegen das "Über-einen-Kamm-scheren". Inwieweit eine regionale Differenzierung möglich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Hohe Nitratwerte wegen Ackerbau
Überhöhte Nitratwerte im Grundwasser stehen nach einer Daternanalyse des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in klarem Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Nutzung. "Insbesoindere sind die Nitratwerte an einer Messstele häher, je stärker das umliegende Gebiet eine agrarwirtschaftliche Landnutzung in Form von Acker- und Weinbau aufweist", heißt es in dem Bericht. Die Auswertung von Daten aus 2016 ergab, dass an 18% der deutschen Grundwasser-Messstellen der EU-Grenzwert überschritten wird, in landwirtschaftlichen Gebieten sogar an 28 %.
Auf Druck der EU hat die Bundesregierung bereits schärfere Regel fürs Düngen auf den Weg gebracht.
Quelle: NWZ 2020-02-27, S. 2
Gewässer in Niedersachsen hoch belastet
98% der Flüsse, Bäche und Seen in NI erreichen laut nds. Umweltministerium nicht die von der EU vorgegebene gute Qualität. Ursachen dafür seien neben baulichen Maßnahmen (Begradigungen, Wanderungshindernisse, massive Ufereinfassungen) die Funde von Schadstoffen wie Pestizide und Industriechemikalien sowie zu hohe Nährstoffeinträge.
Quelle: NWZ 2019-10-22, S. 6
Der NLWKN fordert eine jährliche Reduktion des Stickstoffeintrags um 37.000 t in die Oberflächengewässer. Bei Phosphor ist das Reduktionsziel 1.400 t/Jahr. Damit überträgt der Landesbetrieb den Stickstoffgrenzwert von 2,8 Milligramm pro Liter bei den Küstengewässern ins Binnenland. Laut NLWKN sind vor allem die Landwirtschaft, industrielle Direkteinleiter und kommunale Kläranlagen verantwortlich.
Forscher haben zudem zahlreiche Rückstände künstlicher Substanzen in den nds. Gewässern festgestellt: Spuren von Arzneimitteln, Industrie- und Haushaltschemikalien, Pestizide. An zwei Drittel von 25 Messstellen wurden Rückstände von Antibiotika für Mensch und Tier gefunden.
Quelle: NWZ 2019-10-19, S. 5
Die moderne Landwirtschaft:
Seit Anfang Mai sind die Wiesen durch die Silo-Arbeiten wieder zu "killing fields" geworden und das im wahrsten Sinne des Wortes. Allein in einem Jagdrevier im Großraum Tettens wurden zwei Rehkitze durch die 6 - 12 m breiten Kreiselmäher (Foto) "gekillt", ein drittes konnte gerade noch gerettet werden. Die Anzahl von getöteten Junghasen und zerstörten Gelegen dürfte erheblich höher sein. Würden Landwirte und Lohnunternehmer die Jäger am Tag vor dem Schnitt von der Planung unterrichten, ließe sich zumindest manches Kitz retten.
DAS ist der Umgang großer Teile der Landwirtschaft mit Wildtieren. Tierliebe sollte sich nicht nur auf die Nutz- und Haustiere beziehen.
killing fields die 2. : Seit dem 15./16. Juni wird wieder gemäht, was das Zeug (die Maschinen) hergibt. Die angekündigte Schönwetterphase muss verständlicherweise ausgenutzt werden. Kitze können nicht mehr geschreddert werden, aber noch Nachgelege von z. B. Fasan und anderen Wildtieren, die erst im Juni zur Reproduktion kommen. An den vom Menschen festgelegten Zeitraum der Brut- und Setzzeit (01.04. bis 15.07.) halten sich Tiere eben nicht. Hinzu kommt die Verschiebung der Reproduktionszeit bei ersten Arten durch die klimatischen Veränderungen.
Glyphosat-Studien sind öffentlich zugänglich
Bislang unter Verschluss gehaltene Studien zu dem umstrittenen Pflanzengift müssen einem Urteil zufolge veröffentlicht werden. Mit der Entscheidung gab das Gericht der EU am Donnerstag in Luxemburg zwei Klagen gegen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) statt. Die Öffentlichkeit besitzt demnach ein berech-tigtes Interesse daran zu erfahren, wie Mensch und Umwelt durch Glyphosat geschädigt werden könnten (AZ: T-716/14 und T-329/17).
Zu Dokumenten aus diesem Prozess über Glyphosat - einer der gängigsten Wirkstoffe von Pestiziden in Europa - hatte die EFSA den Zugang abgewiesen.
Quelle: Nordwest Zeitung 2019-03-08, S. 23
Land Niedersachsen ist Schlusslicht in Sachen Umwelt
Gegen Deutschland wurde von der EU-Kommission im Vertragsverletzungsverfahren zum Gebietsschutz eine Rüge ausgesprochen. Besonders Niedersachsen steht im Mittelpunkt, denn das Land stellt bundesweit weiterhin das Schlusslicht beim Natur-schutz dar.
Der NABU Niedersachsen weist seit Jahren auf die Missstände hin, die mit der zöger-lichen Umsetzung von NATURA 2000 verbunden sind. Spätestens 2014 hätte das Land die Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) in nationales Recht umsetzen müssen. Die EU-Kommission hatte das Vertragsverletzungsverfahren 2015 eingeleitet, weil Deutsch-land viele seiner Schutzgebiete nicht unter Schutz gestellt hatte. In 2015 fehlte laut Kommission die Unterschutzstellung von 2784 der 4606 Gebiete, heute sollen 787 unzureichend gesichert sein.
Quelle: Nordwest-Zeitung, 25.01.2019, S. 5
In Niedersachsen ist die schleppende Umsetzung von Natura 2000 auf das Zögern der vergangenen Landesregierungen zurückzuführen. Immerhin besteht die Vogelschutz-richtlinie seit 1979 und die FFH-Richtlinie seit 1992 - genügend Zeit also, um sie umzusetzen.
https://niedersachsen.nabu.de/natur-und-landschaft/schutzgebiete/natura-2000/25126.html